Diagnostik

Pränatale Zytogenetik

Postnatale Zytogenetik

Tumorzytogenetik

Molekulargenetik

 

 

 

Die Chromosomenanalyse erfasst - mit Ausnahme von sehr kleinen numerischen Mosaiken - numerische und strukturelle Aberrationen wie Translokationen, Inversionen, Duplikationen, Deletionen und Ringchromosomen. Kleinste "kryptische" (d.h. nicht mit der regulären Färbemethode dastellbare) Veränderungen,, können bei klinischem Verdacht dann mit Hilfe von spezifischen DNA-Sonden molekularzytogenetisch  (“FISH”) oder durch eine molekulargenetische Analyse dargestellt werden.

Im allgemeinen erreichen wir folgende Bandenauflösung:

Fruchtwasser : 450-550 * Chorionzotten: 450 * Lymphozyten: 500-600 * Abortmaterial: 400-450 * Knochenmark: 200-450

und nehmen damit sehr erfolgreich an den Ringversuchen unseres Berufsverbandes teil.

 

Glossar

Mosaik

Ein Mosaik ist ein Nebeneinander von Zellen mit unterschiedlichem Chromosomensatz. Es wird  erkannt, wenn eine Mindestzahl von Zellen betroffen ist. Hierzu muss eine größere Zahl von Metaphasen übeprüft werden. Dies kann durch eine FISH-Analyse beschleunigt werden, wenn die gesuchte Chromosomenveränderung durch eine Fluoreszenz-markierte Sonde angefärbt werden kann.

 

Marker-Chromosomen

Marker-Chromosomen sind kleine, freie, zusätzliche Chromosomenregionen. Sie werden zumeist als Mosaik gesehen. Wenn Sie kein genetisch aktives Material enthalten, bleiben Sie ohne gesundheitliche Folgen für den Träger, können auch an seine Nachkommen weitergegeben werden.

 

Translokationen

Translokationen beschreiben eine Verlagerung kleiner Chromosomenregionen z.B. auf ein anderes Chromosom bzw. einen Austausch zwischen 2 Chromosomen     (reziproke Translokation). Kommt es dabei nicht zum Verlust  oder einer Veränderung der Erbinformation selbst, bleiben solche strukturellen Veränderungen ohne Auswirkung auf die körperliche und geistige Entwicklung des Trägers- wir nennen sie dann balanciert. Balancierte Transloksationen sind mit ca. 0,6% nicht ganz selten in der durchschnittlichen Bevölkerung.
Sie finden sich deutlich häufiger bei Paaren mit habituellen Aborten, unerfülltem Kinderwunsch. Hier entsteht ein signifikantes Risiko für eine unbalancierte Chromsomenstörung einer befruchteten Eizelle bzw. einem gemeinsamen Kind – und damit ein erhöhtes Risiko für auch früheste Fehlgeburten bzw. eine erfolglose Kinderwunschbehandlung und für eine geistige und körperliche Entwicklungsstörung eines geborenen Kindes.

 

aCGH  (Micro-Array)

Die Arrayanalyse untersucht einen möglichenVerlust (Deletion”) oder Zugewinn (“Duplikation”) der Erbinformation. Sie kann diese Dosisimbalancen in sehr viel höherer Auflösung erkennen als die reguläre Chromosomenanalyse. Sie kann dagegen nicht die Lokalisation der Erbinformation darstellen, also z.B. Strukturveränderungen in balancierter Form. In aller Regel wird eine reguläre Chromoosmenanalyse zusätzlich nötig. Der große Nachteil der Array-Diagnostik ist die hohe Zahl auffälliger Befunde, die derzeit nicht klinisch zugeordnet werden können.  Postnatal lassen sich diese “unklassifizierten Varianten” durch den Abgleich mit den (gesunden) Eltern zumeist zwar reduzieren, aber auch bei jedem Gesunden finden sich im Array mehrfache Aberrationen! Deshalb ist der Array in der Pränatalsituation nicht routinemäßig einsetzbar. Er kann nach eingehender vorheriger Beratung der Eltern u.U. die Abklärung auffälliger Ultraschallbefunde bei unauffälligem Chromosomenbefund unterstützen. Derzeit ist der Micro-Array in der Pränataldiagnostik keine Kassenlesitung!